Floyd Simen
L-Arginin – Alles was du über das Pump-Supplement wissen musst
- November 20, 2020
„Der Modus“. „The Zone“. Um in diesen Zustand optimaler Leistungsbereitschaft zu kommen, entwickelt jeder Athlet mit der Zeit seine eigene Methode. Pump Booster vor dem Training sind für viele ein Teil davon. Sie steigern den Blutfluss, beschleunigen den Stoffwechsel und entfalten das volle Volumen der Muskulatur. Arginin ist ein populärer Vertreter dieser Substanzen, und mittlerweile sehr gut untersucht. Ob L Arginin als Muskel Pump Supplement geeignet ist und was Arginin neben den bekannten Effekten zu bieten hat, fassen wir in diesem Artikel zusammen.
Allgemeines
Arginin ist eine vielseitige Aminosäure. Sie spielt eine Rolle in den verschiedensten Vorgängen unseres Körpers. Arginin wirkt als proteinogene Aminosäure beim Muskelaufbau mit, ist die Vorstufe einiger anderer Stoffe, beispielsweise von Kreatin, stärkt bei zusätzlicher Supplementation die Immunabwehr, kann die Performance im Training positiv beeinflussen, bei erektiler Dysfunktion helfen und Ruhelosigkeit lindern. Spannend ist auch das Zusammenspiel von Kreatin mit anderen Substanzen.
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Genauso viel Power, wie du sie brauchst
Mit deiner individuell gewählten Koffeinstufe hast du im Training genauso viel Power, wie du benötigst, und zwar ohne Crash. -
Verzicht auf künstliche Zusätze
Was wir nicht verwenden – und das ist ebenfalls einzigartig – sind sämtliche künstliche Zusatzstoffe wie Süßungsmittel, Aromen, Trennmittel, Citronensäure und Emulgatoren. -
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Der PreWorkout Performance ist deine Lösung mit einer einzigartigen und studienbasierten Zusammensetzung, die alle deine Wünsche erfüllt, sei es Pump, Power, Fokus oder auch Hydration.
Namensherkunft
In Proteinen kommt ausschließlich „L-Arginin“ vor. Darum ist, wenn in wissenschaftlicher Literatur „Arginin“ beschrieben wird, „L-Arginin2 gemeint, es sei denn, es wird ausdrücklich auf das spiegelbildliche D-Arginin verwiesen. Auch in diesem Artikel meinen wir immer „L Arginin“, wenn von Arginin die Rede ist.
Der Name „Arginin“ leitet sich vom lateinischen „argentum“ = „Silber“ ab, da die Aminosäure erstmals als Silber-Salz isoliert wurde.
Erste Isolation
Dem deutschen Chemiker Ernst Schulze gelang erstmals die Isolierung von Arginin. Er nutzte dazu Lupinenkeimlinge.
Später konnte Arginin vom schwedischen Chemiker Sven Hedin aus Hornsubstanz isoliert werden. Das so gewonnene tierische Arginin wurde mit dem schon vorliegenden pflanzlichen Arginin verglichen. Beide Substanzen stimmten miteinander überein. Diese Information ist wichtig, um beurteilen zu können, ob pflanzliches Protein denselben Effekt auf den Muskelaufbau hat wie tierisches.
Funktion von Arginin im menschlichen Körper
Arginin ist eine semi-essenzielle, proteinogene (Proteine erzeugende) Aminosäure. Sie ist semi-essenziell, da sie im Kindes- und Jugendalter noch nicht in ausreichenden Mengen über den Harnstoffzyklus gebildet werden kann. Zudem ist sie basisch, und beeinflusst so den pH-Wert unseres Körpers positiv.
Die folgende Grafik zeigt, wie Arginin gebildet beziehungsweise aufgenommen werden kann, und welche Substanzen aus Arginin gebildet werden können.
Grafik: nach Morris (8)
In diesem Artikel beschäftigen wir uns besonders mit einem Folgeprodukt von Arginin: Stickstoffmonoxid.
1998 wurde der Nobelpreis für Medizin für Forschungen über den Botenstoff Stickstoffmonoxid (NO) verliehen.
NO hat die Eigenschaft, in die glatte Muskulatur der Gefäße zu diffundieren. Die lösliche Guanylatcyclase wird dort vom Sickstoff aktiviert. Das führt zur Erschlaffung der glatten Muskulatur der Gefäße. Der Gefäßtonus sinkt. Die Gefäße weiten sich (4).
Arginin hat den höchsten Masseanteil an Stickstoff von allen proteinogenen Aminosäuren und ist die alleinige Vorstufe von Stickstoffmonoxid.
Arginin dient in Keimlingen und Speicherzellen als Stickstoffreservoir.
In Lebensmitteln kommt Arginin nur chemisch gebunden als Proteinbestandteil vor. Freies Arginin kommt nicht vor. Der Vorteil von freiem Arginin ist, dass es nicht erst über Umwege im Körper aus den Proteinen gelöst werden muss.
L Arginin Wirkung: Stärkung der Immunabwehr
Eine Supplementation mit Arginin zeigte Effekte bei schweren Verletzungen, Mangelernährung, Sepsis (Autoimmunerkrankung) und nach Operationen. Die unterdrückte Immunabwehr konnte positiv beeinflusst werden.
Auch bei gesunden Personen waren die Substanzen, die eine bessere Immunabwehr anzeigen, im Vergleich zur Kontrollgruppe erhöht vorhanden (5).
Besserung bei Erektiler Dysfunktion
Stickstoffmonoxid spielt mit seiner gefäßweitenden Funktion eine entscheidende Rolle bei der Erektion. Nur so fließt genügend Blut in die Schwellkörper.
In zahlreichen Studien wurde daher untersucht, ob die Supplementation mit Arginin einen Effekt darauf hat.
Die Meta-Analyse (9) von 2019 fasste alle bis dahin abgeschlossenen Studien zu diesem Thema zusammen. Das Ergebnis zeigte Evidenz für die helfende Wirkung von Arginin.
Eine Studie stellte einen zusätzlich verstärkenden Effekt von Pycnogenol in Kombination mit Arginin fest. Nach zwei Monaten Einnahme dieser beiden Substanzen berichteten 92,5% der Probanden von einer vollständigen Normalisierung der Erektilen Funktion. (11)
Performance Steigerung im Training
Auch für die Performance im Training hat sich Arginin als förderlich erwiesen, wenn es direkt vor dem Training eingenommen wurde.
Während der Übungsausführung war der Blutdruck im Vergleich zur Kontrollgruppe geringer. Durch den geringeren Druck in den Blutgefäßen konnte Sauerstoff bei Übungen mit moderater Intensität besser aufgenommen werden. Bei Übungen mit hoher Intensität verging mehr Zeit bis zum Muskelversagen.
Hier findest du noch mehr Informationen zu Performancesteigerung im Training
Mittel gegen Ruhelosigkeit
In der Studie von Smriga (10) zeigte sich Evidenz für eine Besserung von Ruhelosigkeit (englisch „anxiety“) nach der Einnahme von Arginin in Kombination mit Lysin.
Arginin in Kombination mit Citrullin
Sowohl Arginin als auch Citrullin sind in der Lage, den Blutdruck durch erhöhte NO Produktion zu verringern. (6)
Der Effekt der gemeinsamen Einnahme von Arginin und Citrullin wurde bei einer Gruppe Fußballspielern getestet (13). Sie nahmen sechs Tage lang Arginin zusammen mit Citrullin ein. Am siebten Tag nahmen sie beides 1 h vor Beginn eines 10-minütigen Ausbelastungstests am Fahrradergometer ein. Die Studie lieferte folgende Ergebnisse für die Probanden, die Arginin und Citrullin eingenommen haben:
- Signifikant größerer Kraft-Output als bei der Placebogruppe
- Signifikant höhere Stickstoffmonoxid-Werte als bei der Placobogruppe
- Geringeres subjektives Ermüdungsgefühl nach der Belastung als bei der Placebogruppe
Die Studienleiter berichten zudem, dass Arginin und Citrullin synergetisch wirken, und die Stickstoffmonoxid-Konzentration im Körper stärker ansteigen lassen als Arginin und Citrullin allein.
Arginin bei Brandl Nutrition
Bei brandl verwenden wir Arginin gezielt im PreWorkout Shake „Performance“ in der Wirkungs-Dimension Pump. Der erhöhte Blutfluss ist nicht nur ein optischer Bonus, sondern geht wie oben beschrieben auch mit einer Performancesteigerung einher. Neben Arginin haben wir 21 weitere Zutaten, auch Citrullin, im Performance-Shake, die allesamt wie Arginin dein Training aufs nächste Level heben sollen.
Quellen
- (1) Bailey, S. J., Winyard, P. G., Vanhatalo, A., Blackwell, J. R., DiMenna, F. J., Wilkerson, D. P. et al. (2010). Acute L-arginine supplementation reduces the O2 cost of moderate-intensity exercise and enhances high-intensity exercise tolerance. Journal of applied physiology (Bethesda, Md. : 1985), 109 (5), 1394-1403. doi:10.1152/ japplphysiol.00503.2010
- (2) Böger, R. H. (2007). The pharmacodynamics of L-arginine. The Journal of nutrition, 137 (6 Suppl 2). doi:10.1093/jn/137.6.1650S
- (3) Huerta Ojeda, Á., Domínguez de Hanna, A. & Barahona-Fuentes, G. (2019). Efecto de la suplementación de L-arginina y L-citrulina sobre el rendimiento físico: una revisión sistemática. Nutricion hospitalaria, 36 (6), 1389-1402. doi:10.20960/nh.02478
- (4) Ignarro, L. J., Buga, G. M., Wei, L. H., Bauer, P. M., Wu, G. & del Soldato, P. (2001). Role of the arginine-nitric oxide pathway in the regulation of vascular smooth muscle cell proliferation. Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America, 98 (7), 4202-4208. doi:10.1073/pnas.071054698
- (5) Kang, K., Shu, X.-L., Zhong, J.-X. & Yu, T.-T. (2014). Effect of L-arginine on immune function: a meta-analysis. Asia Pacific journal of clinical nutrition, 23 (3), 351-359. doi:10.6133/apjcn.2014.23.3.09
- (6) Khalaf, D., Krüger, M., Wehland, M., Infanger, M. & Grimm, D. (2019). The Effects of Oral l-Arginine and l-Citrulline Supplementation on Blood Pressure. Nutrients, 11 (7). doi:10.3390/nu11071679
- (7) Mayo Clinic (2020, 13. November.000Z). L-arginine. Zugriff unter https://www.mayoclinic.org/drugs-supplements-l-arginine/art-20364681
- (8) Morris, S. M. (2006). Arginine: beyond protein. The American journal of clinical nutrition, 83 (2), 508S-512S. doi:10.1093/ajcn/83.2.508S
- (9) Rhim, H. C., Kim, M. S., Park, Y. J., Choi, W. S., Park, H. K., Kim, H. G. et al. (2019). The Potential Role of Arginine Supplements on Erectile Dysfunction: A Systemic Review and Meta-Analysis. The journal of sexual medicine, 16 (2). doi:10.1016/j.jsxm.2018.12.002
- (10) Smriga, M., Ando, T., Akutsu, M., Furukawa, Y., Miwa, K. & Morinaga, Y. (2007). Oral treatment with L-lysine and L-arginine reduces anxiety and basal cortisol levels in healthy humans. Biomedical research (Tokyo, Japan), 28 (2), 85-90. doi:10.2220/biomedres.28.85
- (11) Stanislavov, R. & Nikolova, V. (2003). Treatment of erectile dysfunction with pycnogenol and L-arginine. Journal of sex & marital therapy, 29 (3), 207-213. doi:10.1080/00926230390155104
- (12) Sullivan, M. (1999). Nitric oxide and penile erection: Is erectile dysfunction another manifestation of vascular disease? Cardiovascular Research, 43 (3), 658-665. doi:10.1016/S0008-6363(99)00135-2
- (13) Suzuki, I., Sakuraba, K., Horiike, T., Kishi, T., Yabe, J., Suzuki, T. et al. (2019). A combination of oral L-citrulline and L-arginine improved 10-min full-power cycling test performance in male collegiate soccer players: a randomized crossover trial. European journal of applied physiology, 119 (5), 1075-1084. doi:10.1007/s00421-019-04097-7