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Was ist Jod?
Jod ist ein essentieller Mikronährstoff, der für eine Vielzahl von Körperfunktionen von entscheidender Bedeutung ist. Obwohl es in geringen Mengen benötigt wird, spielt es eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Stoffwechsels, der Funktion des Nervensystems und der Wachstums- und Entwicklungsfähigkeit. Insbesondere ist Jod wichtig für die Schilddrüsenfunktion und die Produktion von Schilddrüsenhormonen, die viele wichtige Prozesse im Körper steuern.
Übersicht der nachgewiesenen Funktionen von Jod (Health Claims):
- Jod trägt zu einer normalen kognitiven Funktion bei
- Jod trägt zu einem normalen Energiestoffwechsel bei
- Jod trägt zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei
- Jod trägt zur Erhaltung normaler Haut bei
- Jod trägt zu einer normalen Produktion von Schilddrüsen hormonen und zu einer normalen Schilddrüsenfunktion bei
Ein weiterer essentielle Mikronährstoff ist Zink, mehr dazu hier.
Warum Jod so wichtig während Schwangerschaft & Stillzeit ist und zu welchen Folgen ein Jodmangel führen kann, erfährst du in diesem Blogbeitrag.
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Jod Schwangerschaft
In den frühen Stadien der Schwangerschaft erhöht sich die Produktion von Schilddrüsenhormonen um 50%. Die glomeruläre Filtrationsrate erhöht sich auch um 30% bis 50%, was zu einer höheren renalen Jod-Clearance führt. Jod-Clearance bezieht sich auf die Geschwindigkeit, mit der Jod aus dem Blut durch die Nieren gefiltert und ausgeschieden wird. Eine erhöhte Jod-Clearance bedeutet, dass mehr Jod von den Nieren ausgeschieden wird. Zusätzlich steigt die fetale Schilddrüsenhormonproduktion während der zweiten Hälfte der Schwangerschaft an, was den Bedarf an Jod bei Müttern erhöht, da Jod leicht über die Plazenta übertragen wird. Die fetale Schilddrüse beginnt erst zwischen der 10. und 12. Schwangerschaftswoche. Deswegen ist das fötale Nervensystem während dieser kritischen Entwicklungsphase auf mütterliche Schilddrüsenhormone angewiesen.
Ein Jodmangel stellt ein großes Risiko für das Ungeborene dar. Ein Jodmangel bei den Ungeborenen ist mit Kretinismus und Wachstumsverzögerung assoziiert. Kretinismus bedeutet, dass das Kind irreversible Hirnschäden infolge einer angeborenen Hypothyreose hat. Außerdem kann die Warscheinlichkeit für Früh- oder Fehlgeburt sich erhöhen. Für die neurologische Entwicklung von Föten und Säuglingen sind die Schilddrüsenhormone von großer Bedeutung. Wenn man sich mit genügend Jod versorgt, kann die Entwicklung des Gehirns beim Ungeborenen Problem ablaufen. Bei Neugeborenen kann der Jodmangel zu einer gestörten kognitiven Entwicklung, Hypothyreose und Kropf kommen kann. Kropf oder auch Struma ist eine Vergrößerung der Schilddrüse. Wegen einem Jodmangel kommt es bei Kropf zu einer erhöhten TSH-Freisetzung. TSH (Thyrotopin) ist ein Peptidhormon, das die Produktion der Schilddrüsenhormonen stimuliert.
→ Mehr zum Thema Jodmangel und Schwangerschaft ist hier .
Jod Stillzeit
Während der Stillzeit kehren die Produktion von Schilddrüsenhormonen und die renale Jod-Clearance zum Zustand vor der Schwangerschaft zurück. Allerdings ist das Neugeborene immer noch auf Jod von der Mutter angewiesen. Das Neugeborene erhält Jod über die Muttermilch, um die eigenen Schilddrüsenreserven zu füllen. Daher ist eine ausreichende Jodversorgung wichtig.
Jodbedarf und Dosis während Schwangerschaft & Stillzeit
Laut Deutsche Gesellschaft für Ernährung liegt der Referenzwert für Schwangere bei 230 µg/Tag und für Stillende bei 260 µg/Tag. Schwangere sollten laut DGE 100-150 µg/Tag Jod supplementieren, um den Jodmangel zu vermeiden. Der Zufuhr von jodhaltigen Lebensmittel sollte außerdem ausreichend sein. Lebensmittel wie Milchprodukte, Fisch oder jodiertes Salz sind reich an Jod. Wenn man sich vegan ernährt, sollte man besonders auf die ausreichende Zufuhr von Jod achten.
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→ Eine Jod Lebensmittelliste für eine vegane Ernährung kannst du hier finden.
Die World Health Organization (WHO) empfiehlt, dass die Einnahme von Jod den Wert von 500 µg/Tag nicht überschreitet. Es besteht kein Bedarf in Jod Überdosierung. Dies kann eventuell zur Beeinträchtigung der Schilddrüsenfunktion führen.
Wenn eine Erkrankung der Schilddrüse vorliegt, soll die Einnahme von Jod Supplementen vorerst mit deiner/m Ärzt*in besprochen werden.
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Zusammenfassung
- Jod ist ein wichtiger Mikronährstoff, der vor allem für eine adäquate Schilddrüsenfunktion sorgt.
- Der Zufuhr von Jod ist vor allem während der Schwangerschaft und der Stillzeit bedeutsam.
- Lebensmittel wie Algen & Milchprodukte sind besonders reich an Jod.
- Ein Jodmangel kann drastische Folgen bei Ungeborenen und Neugeborenen verursachen, wie zum Beispiel eine gestörte kognitive Funktion.
- Beim Stillen soll der Säugling ausreichend Jod für die eigene Reserve bekommen.
- Der Jodbedarf bei den Schwangeren liegt bei 230 µg/Tag und bei Stillenden bei 260 µg/Tag.
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Quellen
- AMBOSS. Struma - Wissen @ AMBOSS. (n.d.). https://www.amboss.com/de/wissen/Struma
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Jod. (2000). DGE. https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/jod/?L=0
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Vegane Ernährung – DGE rät zu Nährstoffpräparaten und qualifizierter Beratung. (2016). https://www.dge.de/presse/pm/vegane-ernaehrung-dge-raet-zu-naehrstoffpraeparaten-und-qualifizierter-beratung/
- National Institutes of Health (NIH) Office of Dietary Supplements. Iodine. (2022) https://ods.od.nih.gov/factsheets/Iodine-Consumer/
- Niwattisaiwong, S., Burman, K. D., & Li-Ng, M. (2017). Iodine deficiency: Clinical implications. Cleveland Clinic Journal of Medicine, 84(3), 236–244. https://doi.org/10.3949/ccjm.84a.15053
- Pearce, E. N., Lazarus, J., Moreno-Reyes, R., & Zimmermann, M. B. (2016). Consequences of iodine deficiency and excess in pregnant women: an overview of current knowns and unknowns. The American Journal of Clinical Nutrition, 104(suppl_3), 918S-923S. https://doi.org/10.3945/ajcn.115.110429
- Verordnung (EU) Nr. 432/2012 der Kommission - Liste zulässiger gesundheitsbezogener Angaben über Lebensmittel (Health Claims)
- WHO Secretariat on behalf of the participants to the Consultation., Andersson, M., De Benoist, B., Delange, F., & Zupan, J. (2007). Prevention and control of iodine deficiency in pregnant and lactating women and in children less than 2-years-old: conclusions and recommendations of the Technical Consultation. Public Health Nutrition, 10(12A), 1606–1611. https://doi.org/10.1017/s1368980007361004
Eine Antwort
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